Mithilfe

Bericht 2009


Oktober-Dezember 2009   Im Oktober, nach vielen Monaten, kamen zum ersten mal wieder Schweizerinnen als Freiwillige nach Pakistan, um sich vor Ort für LivingEducation einzusetzen. Die zwei Frauen arbeiteten sowohl im Menschenrechtsbüro Dast-e-Shafqat, als auch in der Schule Burj-al-Ilm.   Dast-e-Shafqat bot im Oktober nebst den Schneiderinnen- und Beautician Kurs wieder Englisch- und Computerkurse an. Rund 150 Frauen nahmen an diesen Kursen teil.   Mehrere Frauen suchten mit ihren Kindern im Oktober Dast-e-Shafqat auf, um Schutz vor ihren gewalttätigen Ehemännern zu finden. Einige Frauen musste unser Menschenrechtsbüro vor verschiedenen Gerichten vertreten, die bei uns um Sicherheit baten, nachdem sie für Jahre die Brutalität ihrer Ehemänner aushalten mussten und nun auf die Scheidung warteten.   Am 11. Oktober fand in Dast-e-Shafqat die Jahresversammlung statt. Teilnehmerinnen waren die aktuellen Studentinnen, als auch jene, die in den letzten Jahren an unseren Kursen teilgenommen hatten. Die Anwältin von Dast-e-Shafqat hielt zu diesem Anlass einen Vortrag zur neuen Gesetzgebung und zum Thema “häusliche Gewalt”.
September 2009   Als die Schule nach den Sommerferien wieder die Tore öffnete, dauerte der Fastenmonat Ramadan immer noch an. Dies erschwerte das Lernen, da die meisten Kinder sich bereits auf das Ramadanfest konzentrierten. Aus dem Grund wurde beschlossen, im nächsten Jahr erst nach dem Ramadan die Schule zu starten, dafür aber auf weitere Ferien zu verzichten, damit die verpasste Zeit wieder eingeholt werden kann. Gleichzeitig begann auch der Kindergarten in Athal mit 15 Kindern.   Während den Sommerferien hatte das Menschenrechtsbüro für Frauen und das Schutzhaus normal offen. Die allgemeine Situation im Land erlaubte es aber nicht, dass Frauen sich frei bewegen konnten, da die Armee Militäraktionen in verschiedenen Landesteilen gegen die Taliban durchführte. Millionen von Menschen waren auf der Flucht. Sie hatten Angst vor der Armee und gleichzeitig auch Furcht vor der Racheakten der Taliban. Die Armeeaktionen begannen im Swat Tal, der Schweiz Asiens – wie dieses Gebiet einst genannt wurde. Weitere Kampfaktivitäten waren in Waziristan zu verzeichnen. Frauen, die Probleme hatten, zogen es vor, zu Gunsten ihrer Familie ihre eigene Schwierigkeiten beiseite zu lassen. In einer solchen Kriegssituation ist es besonders für Frauen sehr schwer, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen.   Ab September war Fida Hussain, der als Koordinator in Pakistan für LivingEducation arbeitet und auch Yahya Hassan wieder als Freiwillige vor Ort tätig.

Mai 2009 – Prüfungszeit   Die schriftlichen Prüfungen der 9. Klasse sind abgeschlossen. Die Resultate werden in einigen Monaten erwartet, da sie durch das Examination Board durchgeführt wurden. Inzwischen hat die 9. Klasse sich auch intensiv auf die praktischen Prüfungen in Chemie, Biologie und Physik vorbereitet. Einige Examen sind schon vorbei und zumindest inoffiziell haben die Schülerinnen alle bestanden. Die letzte Prüfung findet am 31. Mai statt. Danach beginnt Burj al Ilm mit der 10. Klasse, d.h. Matura/Abitur Klasse.

Die Ferien starten am 21. Juni und Schulbeginn ist wieder am 1. September.   Die übrigen Klassen – 6.-8. Klasse haben die Prüfungen intern bereits abgelegt.

Die Bauarbeiten gehen sowohl in der Schule in Athal, als auch im Menschenrechtsbüro in Bhara Kau weiter. Ein weiteres Tor wurde in der Schule gebaut, damit Besucher einfacher zum Schuldirektor gelangen. Gleich in der Nähe des Tores ist das Büro des Direktors entstanden. Die Labors für Chemie, Biologie und Physik wurden eingerichtet und in Betrieb genommen. Auch ein Empfangszimmer für Eltern, die ihre Kinder besuchen, wurde errichtet. Für unsere Wachhunde und Gänse wurden zwei neue Unterkünfte gebaut.

Rund 600 Fruchtbäume wurden im Garten des Internats gepflanzt und wir sind dran, einen Gemüsegarten anzulegen, damit wir möglichst selbstversorgend werden.   Im Menschenrechtsbüro Dast-e-Shafqat gehen die Bauarbeiten für den ersten Stock weiter. Der Staat hat auch Gasleitungen gelegt. Dies führte dazu, dass tagelang für mehrere Stunden kein Wasser zur Verfügung stand. Der Strom fällt ebenfalls stundenlang täglich aus und macht die Hitze fast unerträglich. Trotzdem wurden verschieden Kurse angeboten, die auch von vielen Frauen genutzt werden.   Die allgemeine Situation in Pakistan hat sich weiter verschlechtert. Wir hoffen aber, dass LivingEducation verschont bleibt.
April 2009   Mehrere Schweizer Mitarbeiterinnen planten ihren Einsatz im April in Pakistan. Wegen der schlimmen politischen Situation verzichtete LivingEducation auf deren Einsatz. Trotzdem sind einige Schweizer im Krisengebiet tätig – darunter auch der Präsident. Die geplanten Einsätze im Kindergartenseminar, Menschenrechtsbüro und auch ein medizinisches Projekt sind verschoben worden und wir hoffen sehr, dass wir diese zu einem späteren Zeitpunkt durchführen können.

Der April bedeutet für die Schülerinnen immer viel lernen. Die Prüfungen der Unterstufe begannen dann Ende April. Die Bauarbeiten dauern an. Doch wir hoffen, dass bis Ende Juni das Meiste erledigt ist. Die Hitze begann in diesem Monat und damit auch die Knappheit an Elektrizität. Als jedoch die Bauern ihre Felder bewässerten, floss wieder viel Wasser und wir hatten praktisch 24 Stunden Strom.   Mitte April besuchte der Präsident bei 35° Lahore, um dort die ganze Ausrüstung für die Labors für Chemie, Physik und Biologie einzukaufen. Auch Bücher für die neue Bibliothek konnten günstiger eingekauft werden.

Fida Hussain und der Präsident mussten sich während diesen Monaten auch immer wieder viel Zeit  den Gerichten und den Anwälten  opfern. Ein Opfer, das schmerzt, aber unumgänglich zu sein scheint, wenn man sich für Frauen- und Mädchenrechte einsetzt.   Der Schulunterricht hat im Januar 2009 wieder normal begonnen.   Erschwerend ist die politische Situation in Pakistan. Aber auch die Tatsache, dass das Bildungsministerium nun erneut den Termin für die Schulabschlussprüfungen geändert hat. Niemand ist sicher, wann nun die Prüfungen wirklich stattfinden werden. Im Frauenhaus Dast-e-Shafqat sind wieder neue Frauen eingetreten, die Probleme haben und Schutz bei uns suchen. Im April wird erneut eine Schweizer Delegation nach Pakistan reisen, um dort vor Ort zu Arbeiten. Zwei Frauen aus Sankt Gallen werden das Projekt „Frauen helfen Frauen – Erste Hilfe, Hygiene“ und weitere Kurse anbieten. Eine Kollegin aus Winterthur wird das Kindergartenseminar leiten und unsere junge Frauen, die bereits Kurse besuchen durften, zu Kindergartenlehrerinnen weiter ausbilden.

März 200928. März 2009: Treffen in Winterthur mit Kathrin Tobler betreffend Kindergarten Projekt in Pakistan.   15. März 2009: Treffen mit MitarbeiterInnen von LivingEducation.   3. März 2009: Sitzung mit dem Aktuar Kari Bachmann für LivingEducation.
Februar 200927. Februar 2009: Treffen mit Kathrin Tobler, Weiterarbeit für ihren Einsatz im Kindergartenseminar von LivingEducation, Winterthur.   26. Februar 2009: Gedankenaustausch des Projektes “Oase des Friedens” und LivingEducation, Waldshut, Deutschland.   25. Februar 2009: Sitzung mit dem Montana-Club Zugerberg im Zusammenhang mit LivingEducation Veranstaltung während dem Open Weekend Treffen auf dem Zugerberg.   23. Februar 2009: LivingEducation Sitzung in Wohlen.   20. Februar 2009: Sitzung LivingEducation in Bern.   19. Februar 2009: Gedankenaustausch mit HEKS Vertreter in Zürich für Pakistan, Herrn Leo Meyer, Programme Manager, im Zusammenhang mit LivingEducation.   7. und 8. Februar 2009: Sitzung mit Hene betreffend LivingEducation Benefiz-Veranstaltung im Rothis Western City in Gampel-Steg, Wallis. Siehe dazu: http://www.rothiswesterncity.ch/   7. Februar 2009: Teil I: Seminar der KulturpatInnen und DeutschlehrerInnen, Oberwallis, “Rückblick/Ausblick”. Teil II: “Pakistanbericht” und Referat zum Konflikt im Nahem Osten. Visp.   6. Februar 2009: “Pakistan, Taliban, Al Qaida, Selbstmordanschläge, Korruption und zum Trotz LivingEducation”, Vortrag von Dr. Yahya Bajwa im Schulhaus Sand, Visp.   6. Februar 2009: Walliser Bote: “Taliban, al-Qaida, Korruption”   V i s p. (wb) Als Schweizer plötzlich mitten im Talibankrieg? Dr. Yahay Bajwa berichtet über sein…    6. Februar 2009: Interview Radio Rottu, Wallis: “Freitag, 06.02.2009 Dr. Yahya Hassan Bajwa, Baden   Islam-Wissenschafter mit Passion für den Frieden und die Rechte von Mädchen und Frauen!   Als 2-Jähriger kam Dr. Yahya Hassan Bajwa vor über 40 Jahren in die Schweiz, wo sein Vater der erste Imam in unserem Land wurde. Nach der Matura im Institut Montana auf dem Zugerberg studierte er Medizin, Germanistik, Anglistik und Publizistik an der Universität Zürich…” Hören Sie das Radiointerview unter: http://www.radiorottu.ch/cms/home.php?set=24&subset=150&archiv=1&srch=Bajwa&submitSrch=%BB   5. Februar 2009: LivingEducation Meeting in Winterthur im Zusammenhang mit dem Kindergartenseminarprojekt für April 09.
Januar 2010   Im Januar 2009 im Internet: LivingEducation: A Montana inspired project by Dr yahya, Montana Club member. Siehe dazu: http://www.montanaclub.ch/downloads/mb181.pdf dann auf Seite 42.   28. Januar 2009: Meeting mit Annatina Shanti Jäckle, Dipl. Pflegefachfrau, im Zusammenhang “Frauen helfen Frauen – LivingEducation” das medizinische Hilfsprojekt von LivingEducation.   15. Januar 2009: Interreligiöser Stammtisch des AIRAK in Aarau. Unser Mitglied Yahya Bajwa ist wieder für einige Monate in Pakistan gewesen und hat dort massgeblich am Aufbau einer Mädchenschule von LivingEducation mitgewirkt. Er wird bei diesem von mir moderierten Stammtisch in einer Viertelstunde über seine interreligiösen Erfahrungen berichten, was unser Gespräch gewiss beflügeln wird. Herzlich willkommen! Max Heimgartner (Präsident)

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